Weihnachtsmarkt Schloss Belvedere

Weihnachtsmarkt Schloss Belvedere

18. November bis 26. Dezember 2022

Feuerzangenbowle
Geschichte

Zwischen Gesöff und Hexerei

Träume und Erinnerungen

Gesellig in Erinnerungen schwelgen und „die gute alte Zeit“ heraufbeschwören – in der Komödie „Die Feuerzangenbowle“ von 1944 wird beim gemeinsamen Brauen und Genießen dieses herrlich aromatischen Getränks eine verrückte Idee geboren und die amüsante Geschichte nimmt ihren Lauf …  Bei unseren deutschen Nachbarn genießt der Film mit Heinz Rühmann Kultstatus! Jedes Jahr rund um Weihnachten finden zahllose Feuerzangenbowle-Partys statt und auf jedem größeren Weihnachtsmarkt locken Feuerzangenbowle-Stände.

Seit 2021 auch in Wien

In den letzten Jahren erlebte die Feuerzangenbowle besonders in Deutschland einen Boom. Seit Jahren rittern diverse Weihnachtsmärkte darum, wer den voluminösesten Kessel aufbieten kann. Bis 2019 hatte regelmäßig München die Nase vorn: Am Isartor lockte eine Feuerzangenbowle mit dreieinhalb Metern Höhe und einem Fassungsvermögen von 9.000 Litern – ein wahres Spektakel.

Seit 2021 gibt es endlich auch in Wien einen Feuerzangenbowle-Stand auf einem Weihnachtsmarkt! Die Wiener-Feuerzangenbowle setzt auf Atmosphäre statt bloßer Show. „Klein und besonders“ ist unser Credo. Bester Rotwein, vier feine Rezepturen und die eigens für uns kreierte Gewürzmischung – wir möchten dir einen Genuss bieten, der zur bleibenden schönen Erinnerung wird!

Feuerzangenbowle – Geschichte

Entstanden ist die Feuerzangenbowle, die eigentlich ein Punsch ist – Bowle wird ja kalt getrunken – irgendwann gegen Ende des 19. Jahrhunderts, so genau ist das leider nicht überliefert. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden ist diese perfekte Vermählung von Punsch und Glühwein jedenfalls durch den gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl, publiziert 1933.  Das Getränk spielt zwar nur kurz in der Rahmenhandlung eine Rolle – aber eine entscheidende. Schließlich löst es diese besondere Stimmung aus, in der die vier älteren Herren ihre Jugend Revue passieren lassen. Als einer von ihnen – ein wohlbestallter Literat – keine Schnurre aus seiner Schulzeit beisteuern kann, weil er von einem Privatlehrer unterrichtet wurde, beschließen sie kurzerhand, dem Kollegen nachträglich zu ein paar dieser besonderen Erinnerungen zu verhelfen. So wird aus Dr. Pfeiffer, dem Schriftsteller, der Pennäler Pfeiffer – mit drei f.

Und der Mythos Feuerzangenbowle war geboren.

Erlebnis Feuerzangenbowle

Die Feuerzangenbowle ist im Grunde mit weihnachtlichen Gewürzen versetzter Rotwein, der nach Belieben mit Orangensaft oder Ähnlichem verfeinert wird. Den speziellen Twist gibt der in der namensgebenden Feuerzange entzündete mit Rum getränkte Zuckerhut.  Feuer hat seit jeher eine besondere Faszination auf uns Menschen und die gelb-orange-blau züngelnden Falmmen über dem schmelzenden Zuckerhut ziehen den Betrachter unweigerlich in ihren Bann. Erst beobachtet jeder genau, dann beginnen die Gedanken abzuschweifen – zu fliegen… Bis der Zucker vollständig geschmolzen und als aromatisches Karamell in den gewürzten Wein getropft ist, dauert es eine Weile. Ausreichend Zeit, um Kindheitserlebnisse Revue passieren zu lassen oder längst vergessenen Träumen nachzuspüren … 

Vom studentischen Gesöff zum erwachsenen Genuss

Feuerzangenbowle wurde jedenfalls bereits vor Spoerls Roman im studentischen Rahmen genossen – man nannte es dort „Krambambuli“. Noch heute werden entsprechende Kneipen – studentische Veranstaltungen – zelebriert, bei denen oft auch der alte Film gezeigt wird. Die Rezepturen sind jedenfalls höchst kreativ und was dabei herauskommt, ist tatsächlich öfter „Gebräu“ als Genuss – eine Einschätzung, die Heinrich Spoerl ja auch seinem Doktor Pfeiffer (Heinz Rühmann) in den Mund legt: „Eine Feuerzangenbowle hat es in sich. Nicht wegen des Katers, das ist eine Sache für sich. Die Feuerzangenbowle ist keine Bowle. Sie ist ein Mittelding zwischen Gesöff und Hexerei. Bier sackt in die Beine. Wein legt sich auf die Zunge. Schnaps fährt ins Gehirn. Eine Feuerzangenbowle aber geht ans Gemüt. Weich und warm hüllt sie die Seele ein, nimmt die Erdenschwere hinweg und löst alles auf in Dunst und Nebel.“

Ein Prost den Erinnerungen

Und wie schon Doktor Pfeiffer sagte: „Wahr sind nur die Erinnerungen die wir in uns tragen; die Träume, die wir spinnen und die Sehnsüchte, die uns treiben. Dabei wollen wir es belassen.“ Prost!